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2016

Siebenter Kizuna-Einsatz im Mai 2016

Vom 12. bis 24. Mai 2016 fand der siebente Einsatz in Nordost-Japan in den Provinzen Iwate- und Fukushima- ken statt. Schwerpunkt war diesmal, 5 Jahre nach der großen Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe alle Orte wiederaufzusuchen, an denen Kizuna-in-Berlin seit 2011 tätig war oder noch ist, um dort weiter mit den Betroffenen in Kontakt zu bleiben und sich zugleich ein genaues Bild über den Stand der Wiederaufbauarbeiten zu machen.
In diesem Sinne besuchten wir zusammen mit unserem japanischen Partner Tono Magokoro Net (TMN) unter anderem die Küstenstätte Ôtsuchi, Kamaichi, Ôfunato, Rikuzentakata und Kesenuma sowie Osabe und Kamiosabe. Wir sprachen mit Bewohner der provisorischen Siedlungen sowie Mitarbeitern der städtischen Verwaltungen und der vor Ort tätigen Hilfsorganisation, um zu erkunden, wo und welcherart Unterstützung aus Deutschland weiterhin hilfreich ist. Demnächst ist geplant im Rahmen eines Vortrags bei der Berliner Deutsch-Japanischen Gesellschaft darüber näher in informieren.

Der Stand des Wiederaufbaus ist je nach Zerstörungsgrad sehr unterschiedlich. In Städten wie Ôtsuchi oder Rikuzentakata, in denen der größte Teil aller Gebäude, inklusive Schulen und Rathäusern vom Tsunami hinweggespült wurde, wird der Aufbau sicher noch 5 bis 10 weitere Jahre erfordern.

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links: Deichbau in Rikuzentakata-Stadt; rechts: Aufschüttungsarbeiten Ôtsuchi-Stadt

Gut von der Bevölkerung angenommen sind die von uns unterstützten und beim Bau koordinativ begleiteten Gebäude (Werkstatt für behinderte Menschen in Ôtsuchi sowie Berlin-Haus und benachbarter Obstgarten in Kamiosabe), die wir ebenfalls besuchen konnten.

Während des Aufenthaltes in Tôno wurde zugleich die Endauswahl der Schüler für das vierte Tsubasa-Projekt durchgeführt und in Komedori Volontärarbeit geleistet.
Im Anschluß besuchten wir im Fukushima-ken die nahe der nuklearen Evakuierungszone gelegene Stadt Soma und übergaben im dortigen Rathaus eine Grußbotschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Herrn Michael Müller. Berlin und Soma sind durch Soma-Kinderorchester, dessen Enstehung durch die Berliner Philharmoniker und die Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) eng verbunden (siehe letzter Beitrag unten).
Der Vizebürgermeister von Soma ermögliche uns einen weitreichenden Einblick in den Stand der Wiederauf- bauarbeiten in der Stadt Soma und die gegenwärtige Situation und den Stand der Dekontaminierungsarbeiten in der Evakuierungszone, die wir gemeinsam mit dem Auto durchqueren konnten.

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links: Bodendekontaminierung nahe Namie; rechts: Gedenkstätte für die 500 Tsunami-Opfer von Soma

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Soma-Stadt (links: Neu erbaute Häuser; rechts: Vorratshalle zur Vorsorge für zukünftige Katastrophen)

Einen detaillierten, bebilderten Bericht mit vielen Hintergrund- informationen können Sie hier lesen.

Frank Brose, Kizuna in Berlin e.V. , Juni 2016